Talentsportgruppe

Seit Anfang des Schuljahres gibt es eine Talentsportgruppe des Hamburger Sportbunds an unserer Schule. Sie findet einmal wöchentlich am Nachmittag statt und wird von Frau Hepfer geleitet.

Talentprogramm der Schule Ochsenwerder

Mein Ziel für das Talentprogramm ist es, den Kindern Spaß und Freude am Sport zu vermitteln und ihre Bewegungsfertigkeit zu schulen.
Es ist wichtig darauf zu achten, dass die Vermittlung von grundlegenden Bewegungsfertigkeiten auf vielfältige und sportübergreifende Weise geschieht. Mein sportliches Interesse am Fußball, das viele Kinder in der Schule teilen, wird in den Hintergrund gestellt und ein positives und spaßorientiertes Training wird gelehrt. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung dieser fünf Säulen.

  1. Koordination
    Durch das harmonische Zusammenwirken von Sinnesorganen, peripherem und zentralen Nervensystem sowie der Skelettmuskulatur soll die Wirkung durch einen Impuls eines Bewegungsablaufes die richtigen Muskeln erreichen.1

  1. Schnelligkeit
    Schnelligkeit ist die Fähigkeit, schnell auf einen Reiz oder ein äußeres Signal zu reagieren oder Bewegungen in einer hohen Geschwindigkeit auszuüben.2

  1. Beweglichkeit
    Eine Bewegung mit größter Bewegungsamplitude auszuführen ist eine Fähigkeit der Beweglichkeit. Dabei umfass die Bewegungsweite der Muskulatur, Sehnen, Bänder und Kapseln die Dehnfähigkeit. Während die Gelenkigkeit, die knöcherne Gelenkstruktur wie den Knorpel, die Bandscheiben und die Menisken umfasst.3

  1. Kraft
    Das Nerv-Muskel-System wird durch Muskelkontraktionen angeregt, Widerstände zu überwinden. Dies bezeichnet man als konzentrische Kraft. Neben dieser gibt es noch die exzentrische Kraft, welche einer anderen Kraft von außen entgegenwirkt Bei der statischen Kraft, wirken die Kräfte entgegengesetzt der Schwerkraft.4

  1. Ausdauer
    Ausdauer ist eine motorische Grundeigenschaft. Sie ist die Ermüdungswiderstandsfähigkeit bei lang anhaltender Belastung. Die Ausdauer unterscheidet sich weiterhin in vier Unterkategorien, die Grundlagenausdauer, spezielle Ausdauer (sportartenbezogene Ausdauer), aerobe und anaerobe Ausdauer.5

Durch das Training sollen die Kinder einen Anreiz bekommen, wöchentlich mehr Sport zu treiben. Dies soll neben der Schule im Elternhaus oder den Vereinen ermöglicht werden. Durch eine gute Kooperation mit dem Heimatverein, welche im Breitensport vertreten ist, sind die Möglichkeiten gegeben, individuell auf die Kinder einzugehen und ihnen die Chance zu bieten, eine Weiterentwicklung ihres sportlichen Talentes zu gewähren.

Des Weiteren ist es mir wichtig, dass die Kinder die Ethik des Sportes verstehen und Regeln einhalten. Ein großes Thema für mich ist es, den Kindern Gewinnen und Verlieren beizubringen. Der Umgang mit Niederlagen ist in den letzten Jahren sehr vernachlässigt worden. Die Kinder sehen ihre Vorbilder nicht mehr als gute Verlierer (Bsp. Zweitplatzierte SportlerInnen nehmen sich nach der Siegerehrung die Medaillen ab und verlassen zügig den Platz ohne Wertschätzung gegenüber dem Gewinner. Fair Play-Regeln bei Foulspielen werden nicht eingehalten uvm.) Es ist daher wichtig, die Philosophie der Regelhaftigkeit zurück in den Leistungssport und die Kinder zu bekommen.

Neben der Grundausbildung im sozialen Bereich ist die motorische Grundlagenausbildung wichtig. Die folgenden Beispiele zeigen, wie es gelingen kann, Kinder sportlich zu aktivieren und ihnen Sport zu lehren.

Fortbewegung: Gehen, Laufen, Springen, Hüpfen, …
Objektkontrolle: Werfen, Fangen, Schießen, Dribbeln, …
Stabilität: Körperrollen, Balancieren, Dehnen, Drehen, Schwingen, Fallen, …

Die drei Bereiche sollten in jedem Talenttraining beachtet werden. Spiele und sportliche Aktivitäten sollten auf Grundlage dieser geplant werden. Sobald im Training alle drei Säulen Berücksichtigung finden, kann ein lernen stattfinden. Die Entwicklung eines Körper- und Bewegungsgefühls sowie die eine Erkundung und Erprobung unterschiedlicher Bewegungsabläufe ist das Ziel jeder Trainingseinheit.

Schwerpunkte der Einheiten ist es, die motorischen Schwächen zu minimieren und einen Anreiz zu schaffen und unbekannte Bewegungsformen zu entdecken. Ein letztes Anliegen für mich ist es, den Kindern die Kreativität des Sportes beizubringen. Antizipation und Bewegungsreaktionen spielen in dieser Entwicklung eine wichtige Rolle. Die Intuition der einzelnen Kinder sowie die Handlungsschnelligkeit wird dabei gefördert und weiterentwickelt.

Eine Trainingseinheit besteht aus einer Aufwärmphase, einem Hauptteil und einem Schluss. Zu Beginn wird der Grundstein für die Hauptphase gelegt. Das Warm-up ist zielführend für die beiden Teile danach. Geht es in einer Einheit um das Thema Werfen und Fangen, würde ein folgender Trainingsplan stehen:

Aufwärmen:

  • Merkball in verschiedenen Variationen.

    • Fortbewegung

      • Gehen, Laufen, Hüpfen, Fliehen/Entkommen

    • Objektkontrolle

      • Werfen, Fangen

    • Stabilität

      • Beugen, Dehnen, Stoppen, Fallen

Hauptteil:

  • Stationsaufgaben (Erlernen verschiedener Techniken und Situationen)

    • Verschiedene Wurf- und Fangstationen Bsp:

      • Partnerwurf durch den Reifen, mit und ohne Bodenkontakt (Zielen)

      • Zwei Kästen und eine weitere Strecke überwerfen mit Folgeaufgabe eines Zielwurfes

      • Hilfsmittel zum Fangen, wie Hütchen oder Tücher

Abschluss:

  • Angewendete Stationen im Spiel verfestigen und Kreative Lösungen finden

    • Spiele am Basketballkorb (zwei Teams, Punkte mit Zielwurf und fangen)

Im Hauptteil und dem Abschluss werden die Würfe des Aufwärmens verbessert und individueller gestaltet. Neben dem Spaß an den Stationen kommt der Wettkampfgedanke im Abschlussspiel zum Tragen. Durch verschiedene Punkterziehlungen wird die Konzentration, Entscheidungsfreudigkeit und Kommunikation geschult und verbessert.

1 Leistungskurs Sport. (http://www.sportunterricht.de/lksport/lksport.html)
2 Ebd.
3 Deutscher Olympischer Sportbund. (https://www.dosb.de/)
4 Leistungskurs Sport.
5 Ebd.

Weiteres zum Talentprogramm des HSB finden sie hier: Talentprogramm des Hamburger Sportbunds